Glitzernde Wasseroberfläche

Feierliche Eröffnung der neuen Alsterschwimmhalle

24.11.2023

Nach ihrer dreijährigen Modernisierung öffnet die Alsterschwimmhalle in Hohenfelde am 27. November 2023 wieder ihre Tore für schwimmfreudige Hamburgerinnen und Hamburger. Anlässlich der Fertigstellung der beliebten „Hamburger Schwimmoper“ wird am 24. November eine große Eröffnungsfeier für geladene Persönlichkeiten der Hansestadt organisiert. Die Riege der Ehrengäste wird von Hamburgs Erstem Bürgermeister, Dr. Peter Tschentscher, angeführt.

Schon zu ihrer ursprünglichen Eröffnung im Jahre 1973 weckte die Alsterschwimmhalle mit ihrem besonderen rochenförmigen Dach das Interesse der Bevölkerung und Gäste der Hansestadt. Rund 370.000 sportlich ambitionierte Besucherinnen und Besucher zählte Bäderland Hamburg zuletzt für das imposante Schwimmbad mit Fitness- und Saunabereich im Jahr. Der Start der Bauarbeiten an dem denkmalgeschützten Gebäude im Spätsommer 2020 schwächte das Interesse der Menschen keinesfalls – die Hamburgerinnen und Hamburger sind voller Vorfreude auf den Start des regulären Schwimm- und Saunabetriebs am 27. November. Dies zeigten die zahlreichen organisierten Führungen über die Baustelle und der kürzlich durchgeführte Probebetrieb mit der Nachbarschaft, der bereits Anfang des Monats stattfand. Auch das kostenfreie Anschwimmen und Saunieren am 26. November, dem Vortag der eigentlichen Eröffnung, war über die sozialen Medien innerhalb von nicht einmal zwei Stunden ausgebucht. 

Dr. Peter Tschentscher, Erster Bürgermeister: „Die Alsterschwimmhalle ist mit ihrer besonderen Architektur ein markanter Punkt im Stadtbild. Sie zählt zu den bekanntesten Schwimmhallen Deutschlands. Generationen von Hamburgerinnen und Hamburgern haben hier Schwimmen gelernt. Nach der Sanierung und Modernisierung ist sie größer und attraktiver als je zuvor. Ich wünsche allen Profi-, Amateur- und Freizeitsportlern viel Freude mit der neuen Alsterschwimmhalle von Bäderland Hamburg.“

Ein Projekt der Superlative

2.100 Quadratmeter Wasserfläche, gut 700 Kilometer Kabel, rund 750.000 Fliesen und ein 7.500 Tonnen schweres Dach:

 „Die Sanierung der Alsterschwimmhalle war ein Modernisierungsprojekt der Superlative, vor dem wir angesichts dieser Dimensionen und der Bedeutung des Gebäudes für die Sportstadt Hamburg auch immer den nötigen Respekt hatten, von Beginn der Planungen vor zehn Jahren bis jetzt zur Fertigstellung. Genau deshalb haben Projektleiter Ingo Schütz und sein Team gemeinsam mit allen Planern und beteiligten Fachfirmen sowohl den vorgesehenen Kostenrahmen von rund 80 Mio. Euro als auch den Zeitrahmen von drei Jahren eingehalten“, sagt Dirk Schumaier, Geschäftsführer von Bäderland Hamburg.

Die Alsterschwimmhalle war schon vor der Modernisierung das größte Schwimmbad Hamburgs. Durch die Bauarbeiten kommt nun noch einmal die Wasserfläche eines weiteren Hallenbades hinzu. Außerdem wurden der Saunabereich und das Fitnessstudio, nun „The Ray Fitnessclub“, deutlich vergrößert, wodurch das Gesamtkonzept ein wichtiger Beitrag zur Active-City-Strategie Hamburgs ist. Der neu geschaffene Schwimmbereich bietet zukünftig sechs zusätzliche Bahnen à 25 Meter, ein weiteres Kursbecken und ein separates Sprungbecken mit 1-, 3- und 5-Meter-Sprunganlage. Um rund ein Viertel wurde die Halle vergrößert, dennoch wird der Betrieb der Alsterschwimmhalle deutlich weniger Wärmeenergie benötigen als zuvor.

Neueste Technik für einen nachhaltigen Betrieb 

Das modernisierte Bad wird den neuesten technischen Anforderungen gerecht, denn der Bedarf an Wasser, Wärme sowie Strom und auch der Entsorgungsaufwand werden in sämtlichen Bereichen möglichst niedrig gehalten. Dafür kommen eine intelligente Gebäudetechnik zur Energieminimierung, drehzahlgeregelte Motoren und hochmoderne Wärmetauscher sowie Filteranlagen zum Einsatz. Hervorzuheben ist auch die effizient betriebene Wärmerückgewinnung, die insbesondere bei der Lüftung und Wasseraufbereitung angewendet wird. Über die aufwendige Sanierung des ikonischen Dachs der Alsterschwimmhalle mit einem verbesserten Dämmschutz aus Schaumglas und die neue Dreifach-Isolierverglasung des „Altbaus“ wurde eine deutliche Verbesserung des Wärmestandards erreicht. Der Neubau mit dem 25-Meter- und dem neuen Kursbecken erfüllt den besonders energiesparenden Bau- und Sanierungsstandard KfW 40. Außerdem verfügt er über ein begrüntes Dach. Generell waren neben der Energieeffizienz auch die Regenrückhaltung, das Stadtklima, die Vegetationsvielfalt und die Entsiegelung von Flächen signifikante Aspekte der Sanierung der Alsterschwimmhalle – und natürlich der Denkmalschutz sowie die Barrierefreiheit.

Attraktives Ziel für Menschen mit Beeinträchtigung

Die barrierefreie Zugänglich- und Nutzbarkeit des Gebäudes war für alle Beteiligten grundlegender Planungsgedanke, um das diesbezüglich unangemessene alte Gebäude aktuellen Standards anzupassen.  

Sylvia Pille-Steppat vom Kompetenzzentrum für ein barrierefreies Hamburg zeigt sich begeistert von der erfolgreichen Ausführung der Pläne: „Die neue Alsterschwimmhalle ist ein herausragendes Beispiel für die Umsetzung einer umfassenden Barrierefreiheit in einem teilweise denkmalgeschützten Gebäudebestand. Unser Kompetenzzentrum war von Anfang an beratend mit in die Planung einbezogen, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Durch diesen offenen Austausch und eine hohe Bereitschaft von Seiten des Bauherrn ist ein Schwimmbad entstanden, das weit über den barrierefreien Standard hinausgeht. So gibt es zum Beispiel für mobilitätseingeschränkte Menschen spezielle Umkleidebereiche mit Liege und Deckenlifter und eine mit dem Rollstuhl befahrbare Saunalandschaft. Blinde und sehbehinderte Menschen gelangen über ein Leitsystem zu einem taktilen Übersichtsplan im Eingangsbereich und können sich weiter über taktile Hinweisschilder an den Handläufen orientieren. Somit schafft die neue Alsterschwimmhalle für Menschen mit den unterschiedlichsten Beeinträchtigungen ein weiteres attraktives Angebot zur Sportausübung und zum Badevergnügen in Hamburg!“

Denkmalgeschützte Architektur-Sensation 

Auch der Erhalt der kulturhistorisch relevanten Teile des Altbaus war eine komplexe Herausforderung für Bauherrn, Planer und Denkmalschutzamt – nicht zuletzt aufgrund des stilprägenden Dachs der Alsterschwimmhalle. In der Fachsprache als „doppelter hyperbolischer Paraboloid“ bezeichnet, steht es nur auf drei Punkten und wirkt, als würde es schweben. Daher galt es schon zur ursprünglichen Bauzeit in den 1970er-Jahren als wahres Architekturwunder. Zu Recht steht es unter Denkmalschutz – und mit ihm weite Teile und Stilaspekte des Bauwerks. 

Die barrierefreie Gestaltung und Modernisierung des denkmalgeschützten „Altbaus“ in Kombination mit dem Neubau und dem verfolgten Nachhaltigkeitsgedanken war für alle Beteiligten ein spannendes Projekt – auch für die verantwortlichen Architekten von gmp, Architekten von Gerkan, Marg und Partner:

„Umbauen statt neu bauen ist das Gebot der Stunde. Bei einem Gebäude, das in die Jahre gekommen ist, wie der Alsterschwimmhalle, geht es dabei genauso ums Bewahren wie ums Verändern. Denn vor allem Technik und Ansprüche an die Nutzung haben sich über ein halbes Jahrhundert radikal gewandelt“, sagt gmp-Partner Marc Ziemons. „In enger Abstimmung mit der Bauherrschaft, dem Denkmalschutzamt und allen Baubeteiligten ist es einerseits gelungen, die identitätsstiftende Betonschalenkonstruktion zu erhalten. Andererseits konnten wir zusammen mit Bäderland attraktive Räume für neue zeitgemäße Angebote schaffen und der Architekturikone so neues Leben einhauchen.“

Bei der Sanierung des Gebäudes konnten nicht nur große Teile der vorhandenen Bausubstanz oder die Konstruktionen des Glaskubus und der Aluminium-Gitterrohr-Stützen erhalten werden, welche die Glasfassade tragen. Auch Mobiliar und Design-Elemente kamen erneut zum Einsatz – so zum Beispiel originale Tribünenstühle und Handläufe aus der Schwimmhalle. Auch die Farbgebung und Fliesengestaltung der neuen Alsterschwimmhalle orientieren sich am Erscheinungsbild der „Hamburger Schwimmoper“, wie sie sich ihren ersten Besucherinnen und Besuchern im Januar 1973 präsentierte. Ein Anblick, auf den sich nun auch ihre künftigen Gäste nach der feierlichen Wiedereröffnung freuen können.

„Die Alsterschwimmhalle ist ein wahres Highlight technischer Baukunst, das vor allem durch die markante Dachkonstruktion zu einem Unikum für ganz Hamburg geworden ist. Ich freue mich sehr über die reibungslose und gelungene Instandsetzung, bei der sämtliche Planungs- und Abstimmungsprozesse mit Bäderland und gmp Architekten ganz vorbildlich geklappt haben und dieses wunderbare Baudenkmal aus dem Jahr 1973 weiterhin von den Hamburgerinnen und Hamburgern vollumfänglich genutzt werden kann“, resümiert Dr. Anna Joss, Leiterin Denkmalschutzamt Hamburg.

Während der Sauna- und Badbetrieb der Alsterschwimmhalle am 27. November startet, öffnet das Fitnessstudio „The Ray Fitnessclub“ am 1. Januar 2024. 

Unter www.alster-schwimmhalle.de sind Informationen inklusive Bild- und Videomaterial zur Historie und zum Modernisierungsprojekt der Alsterschwimmhalle dokumentiert.

Aktuelle Informationen zu den Angeboten und Öffnungszeiten der Standorte von Bäderland Hamburg finden Interessierte unter www.baederland.de oder auf den Social-Media-Kanälen.

Die Träger des Kompetenzzentrums für ein barrierefreies Hamburg sind: 

 

Über Bäderland Hamburg: 

Bäderland Hamburg ist der Betreiber aller öffentlichen Schwimmbäder, Thermen und Saunaanlagen in Hamburg. Mit rund 500 Mitarbeiter:innen bedient das Unternehmen die Hamburger Nachfrage nach sportlichem Schwimmen, Schwimmenlernen, Erholung, Wellness und Sauna. Mit einer Wasserfläche von über 46.000 qm und knapp 30 Locations im gesamten Stadtgebiet ist Bäderland der flächenmäßig größte Freizeitanbieter der Hansestadt. Jährlich besuchen über vier Millionen Gäste die kleinen und großen Anlagen. Für ihre professionelle und couragierte Arbeit wurden die Mitarbeiter:innen von Bäderland unter anderem mit dem Preis „Hamburger des Jahres 2018“ ausgezeichnet.